GenussSpechte genießen Wein und Käse im Weinbaumuseum (hwg)
Diese Probe war letztes Jahr im Juli zum Start der Tour de France geplant und musste verschoben werden. Das berühmte Radrennen ist zwar noch ein paar Monate in der Zukunft, die GenussSpechte tourten indes schon jetzt durch die französischen Anbaugebiete. Für die Weinauswahl zeichnete Arthur Fuchs verantwortlich, wie bei den anderen Masterclass-Verkostungen.
Zusätzlich zu den Weinen hatte der Vorstand der GenussSpechte eine Auswahl an französischen Käsespezialitäten besorgt. Nach einer kurzen Begrüßung der Anwesenden durch Hendrik Ruitenberg und der namentlichen Vorstellung der Käseauswahl startete die Verkostung mit einem ersten Flight von drei Weinen aus dem Elsass. Auf eine Blindverkostung, wie sonst bei den Masterclass-Veranstaltungen üblich, wurde diesmal verzichtet. Als Einstieg kamen ein trockener Muscat, ein Riesling Grand Cru (großes Gewächs) und ein halbtrockener Gewürztraminer in die drei bereitgestellten Gläser. Während Arthur Fuchs Wissenswertes über das Elsass, seine Rebsorten, Böden und Eigenheiten berichtete, probierten die Teilnehmenden, welche Weine zu welchen Käsesorten am besten passten. Besonders gelungen war natürlich die Kombination Gewürztraminer zu Munsterkäse, ein Klassiker.
Das nächste Flight führte an die Loire, bekannt für ihre vielen Schlösser – und ihre phantastischen Sauvignon Blanc. Diese kamen aus Verdigny, aus Sancerre und einer aus Pouilly-Sur-Loire. Dieser trug die Bezeichnung Pouilly-Fumé, was so viel bedeutet wie „geräuchert“ und auf die aromagebenden Feuersteine im Boden hinweist. Die Sauvignons aus diesem Anbaugebiet sind weit weniger grüntönig-grasig als man das vonÜberseeweinen gewöhnt ist und haben eine andere Tiefe und Komplexität.
Nach den ersten sechs Weinen durfte kommentiert und Favoriten benannt werden, bevor es weiter ging ins Burgund.
Im Burgund werden fast ausschließlich Chardonnay und Spätburgunder angebaut.
Dargebracht wurden ein Chablis aus Montallery und zwei Chardonnay aus Beaune, wobei einer davon die besondere Appelation Pouilly-Fuissé für seine Herkunft aus dem Mâconnais trug. Hier passten insbesondere die beiden Comté-Käse, der ältere und der jüngere.
Das letzte Flight war ganz den Süßweinen gewidmet – leider fehlte hierzu ein passender Schimmelkäse, der noch besser
gepasst hätte als die vorhandenen Sorten, aber leider an dem Tag im Laden nicht verfügbar.
Der Gewürztraminer Grand Cru aus dem Elsass ist durchaus schon in mancherlei Verkostung bei den Teilnehmenden vorgekommen – ein Hochgenuss dieses Exemplar.
Mit Wein Nr. 11 betraten alle Neuland. Es handelte sich um einen Jurançon Pavillon Royal Doux aus dem Südwesten
Frankreichs aus den Rebsorten Gros Manseng und Petit Manseng. Von der Aromatik erinnerte er etwas an eine gehobene Riesling Auslese, um eine Vergleichsbasis zu benennen.
Für den krönenden Abschluss machten die Teilnehmenden noch einen Abstecher nach Bordeaux, der vielleicht bekanntesten Weinstadt, für einen Sauternes aus dem Jahr 2020, goldgelb wie Honig im Glas.
Als Dankeschön überreichte Ruitenberg dem Probenleiter einen Wein vom Fuß des Mont Ventoux, in der Nähe der Hochheimer Partnerstadt Le Pontet.
Der Applaus war noch nicht ganz verklungen, da fragten die ersten Teilnehmenden, wann denn die Tour de France in Rot stattfinden könne …